Der Tod und der Holzfäller

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Der Tod und der Holzfäller
© Thomas Reiff / PIXELIO

Ein armer Arbeitsmann, mit Reisig schwer belastet,
Von seines Bündels und der Jahre Last gedrückt,
Geht schwanken Schritts fürbaß, tief seufzend und gebückt;
Sein Hüttlein ha'tt er gern erreicht, bevor er rastet.
Jetzt kann er nicht mehr fort, und tränenfeuchten Blicks,
Die Bündel ablegend, denkt er seines Mißgeschicks.
Was bot an Freuden ihm bisher sein ganzes Leben?
Kann's einen Armern wohl als ihn auf Erden geben?
Oft keinen Bissen Brot und nimmer Ruh noch Rast,
Weib, Kind, der Steuern und der Einquartierung Last,
Frondienst und Glaub'ger ohn Erbarmen —
Des Jammers vollstes Bild zeigt alles dies dem Armen.
Er ruft den Tod herbei; der ist auch gleich zur Stell
Und fragt, womit er dienen sollte.
»Ach, bitte« - spricht er — »hilf mir schnell
Dies Holz aufladen! Das ist alles, was ich wollte!«
Tod heilt alle Erdennot;
Aber Leben ist nicht minder
Schön, und: »Besser Not als Tod« —
Denken alle Menschenkinder.



Der Tod und der Holzfäller
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