Der Wolf und der Storch
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Der Wolf und der Storch
© Kurt Bouda / PIXELIO
Stets frißt der Wolf mit gier'ger Hast.
Ein Wolf hat so sich übernommen
Bei einem Picknick, daß er fast
Dabei ums Leben war gekommen:
In seiner Kehle steckt ihm fest ein Knochenstück,
Er konnte nicht mehr schrein; da kommt zu seinem Glück
Ein Storch des Weges just zu gehen.
Er winkt; der naht — ein Weilchen nur,
Und schon kann man als Arzt ihn bei der Arbeit sehen.
Er zieht den Knochen aus. Drauf für gelungne Kur
Sein Honorar gefordert hat er.
»Was? Honorar?« — versetzt zur Stund
Der Wolf- »Du spaßest wohl, Gevatter?
Ist's nicht schon viel, daß du gesund
Und heil gerettet hast den Hals aus meinem Schlund?
Geh, Undankbarer, deiner Wege!
Komm nie mir wieder ins Gehege!«