Die alte Katze und die junge Maus

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Die alte Katze und die junge Maus
© M. Großmann / PIXELIO

Ein junges Mäuschen, fast ein Kind noch, wollt es wagen,
'nes alten Katers Herz zu rühren durch ihr Klagen
Und Flehn, und bat also den alten Mäusegraus:
»Laß mich am Leben! Ist 'ne Maus
Von meiner Groß und meinem Magen
Denn eine Last für solch ein Haus?
Meinst du vielleicht, ich hungre aus
Den Wirt samt Wirtin und Gesinde?
Ein Körnchen Weizen ist mein Schmaus,
Fett macht mich eine Käserinde.
Jetzt bin ich mager; drum wart nur noch ein'ge Zeit,
Deiner Nachkommenschaft halt mich zum Mahl bereit.« -
So sprach die Maus, da sie der Kater fing. »Dich halt ich« -
Sagt jener — »und du irrst gewaltig!
Wer bin ich, daß du so mit mir zu reden wagst?
Nicht mehr hilft's dir, als ob du's einem Tauben sagst.
Ein alter Kater und Begnad'guiig? Welch Ansinnen!
Nach unsrem Brauch — du kennst ihn doch? —
Stirbst du. Marsch! Gleich ins schwarze Loch!
Klag's den drei Schwestern, die dort spinnen!
Für meine Kinder gibt's genug zu fressen noch.« —
Wort hielt er. Fragt ihr, was an kalter
Und trockener Moral die Fabel bringt zutag?
Die Jugend schmeichelt sich, daß alles sie vermag;
Stets unbarmherzig ist das Alter.



Die alte Katze und die junge Maus
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