Die beiden Esel

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Die beiden Esel
© Nussjeck / PIXELIO

Zwei Esel gehn des Wegs; nur Hafer schleppte der,
Doch jener trug viel Geld zum Amt der Steuern,
Und stolz sich brüstend ob der goldnen Last, der teuern,
Gab er um keinen Preis die blanke Bürde her.
Er trabt gewicht'gen Schritts einher,
Hell läßt er tönen sein Geläute.
Da plötzlich naht des Feindes Heer,
Und da nach Gold nur ihr Begehr,
Wirft auf das Steuer-Lasttier sich die ganze Meute
Und nimmt es mit als gute Beute.
Freund Langohr leistet Gegenwehr;
Doch schwer verwundet sinkt er hin und seufzt im Sterben:
»Das also ist mein Lohn? O gleisnerische Pracht!
Der schlechten Hafer trug, entrinnt jetzt dem Verderben,
Und ich, ich sink in Todes Nacht!«
Da spricht zu ihm sein Freund, der gute:
»Nicht stets sind Würd und Amt ein Glück, das glaube mir!
Freund, wärest du, wie ich, ein armes Müllertier,
Lägst du nicht hier in deinem Blute.«



Die beiden Esel
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